Imperialismus im Ewigen Imperium?

Nicht selten wird dem Ewigen Imperium der Herren der Ordnung unterstellt, ein imperialistisches System etablieren zu wollen. Um auf diesen Punkt eingehen zu können, bedarf es erst einmal einer kurzen Analyse, wofür genau Imperialismus überhaupt steht.

„Imperialismus ist die Bezeichnung für die Bestrebungen einer politischen bzw. territorialen Macht, die Herrschaft oder zumindest Kontrolle über andere Länder oder Völker zu erhalten. Letzteres kann über politische, ökonomische oder kulturelle Einflußnahme geschehen.“

Die HdO strebt nicht unbedingt Macht über andere Länder oder Völker an. Da wir in unseren Gilden insgesamt bisher keine Rassen- oder Klassenbeschränkungen haben, sind automatisch alle „Volksstämme“ Aerynths in unserem Imperium vertreten. Somit ist der oft in Zusammenhang mit Imperialismus auftretende Antisemitismus kein Thema für uns. Im übrigen wird Niemand gezwungen sich unserem Imperium anzuschließen. Wer mit uns gemeinsam für das Prinzip der Ordnung streiten möchte kann sich bei der HdO bewerben. Wir werden aber niemals gegnerische Gruppierungen unserem Imperium einverleiben und diese unterjochen, da wir uns die Mitglieder für unsere Spielergemeinschaft lieber auf andere Arten aussuchen.

Eine Kontrolle oder Herrschaft über andere Länder oder Völker ist in Shadowbane im Sinne des historischen Imperialismus wohl weniger möglich und auch gar nicht sinnvoll, da es keine Ressourcen gäbe, die man auf diese Art in einer ausbeuterischen Praxis dem Imperium zuführen könnte. Die Auslöser und Begleiterscheinungen eines Imperialistischen Systems sind nur zum geringen Teil deckungsgleich mit den Zielen der HdO. Eine kulturelle Einflussnahme ist schon durch die spielerischen Rahmenbedingungen für eigentlich jeden Spieler gegeben, der den RPG Hintergrund von Shadowbane (Chaos/Ordnung) ernst nimmt. Das Ewige Imperium kämpft für die Ordnung und gegen das Chaos. Wer sich zu dem Chaos bekennt ist unser Feind und wird bekämpft. Eine „Kontrolle“ über chaotische Völker kann aber kein Ziel einer Ordnungsmacht in Aerynth sein. Es ist auch nicht unser Hauptziel, andere Länder zu erobern. Es ist unser Hauptziel eine blühende Metropole in einem von uns befriedeten Gebiet aufzubauen. Von dieser Bastion der Ordnung werden uns unermüdlich dem Kampf gegen das Chaos stellen.

Interessant sind in diesem Zusammenhang Aussagen zu modernen Formen des Imperialismus:

„Eine weitere Variante des Imperialismus ist der Freihandelsimperialismus. Macht und Einfluß der Staaten, vergrößern sich zunehmend informell, d. h. vor allem durch diplomatische und wirtschaftliche Maßnahmen anstelle direkter politischer Kontrolle. Heute gibt es keine formellen Imperien mehr. An ihre Stelle trat der moderne ökonomische Imperialismus, dessen Kontrollausübung informell und weniger offensichtlich geschieht. „

Die Eigenschaften des Freihandelsimperialismus oder des ökonomischen Imperialismus treffen bedingt auf praktisch jedes größere Bündnis von Gilden in Aerynth mehr oder weniger zu, da einige dieser Machtmittel auch genutzt werden. Fakt ist, dass es in Shadowbane um das „Spiel der Häuser“ gehen wird. Macht und Einfluss durch Diplomatie oder andere Mittel sind Spielziele, auf die das Gameplay ausgerichtet ist. Somit hat fast jede Gilde, die den spielerischen Rahmen von Shadowbane ausleben will, mehr oder weniger imperialistische Züge. Zusammenfassend kann man sagen, dass die interne Befehlsstruktur der HdO von imperialistischen Zügen geprägt ist, die HdO als ganzes aber keinen klassischen Imperialismus betreibt.