Legende: Galandril

Die Geschichte eines Aelfborn - Galandril

In einer stürmischen Winternacht, wurde er geboren, Sohn des Keeren Dhar, seine leibliche Mutter hatte er nie kennen gelernt, da sie bei seiner Geburt starb. Er war nicht das einzige Kind, sein älterer Bruder war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten, jedoch war er ein Menschenkind. Nicht so wie Galandril, den er war ein Aelfborn, nicht Mensch, nicht Elf, es fiel ihm sehr schwer Freunde zu finden. Er wurde nur ausgelacht oder verprügelt, da man an seinen etwas spitz geratenen Ohren sofort erkannte, dass er kein Mensch war, jedoch auch kein Mensch ihm gleichsah, dafür hatte sein Gesicht zu elfische Züge.

So wuchs er auf in einer Welt, in der er nicht geduldet wurde, obwohl es sein Zuhause war. Er nahm sich vor, einfach wegzulaufen, weit weg, wo keiner ihn je erkennen würde.

Er starrte in die heisse Glut, die Flammen die sich geschmeidig um das glühend rote Stahl schmiegten. Hitze, erbarmungslos jede Kehle auszutrocknen sie im Stande war, aber der einzige Ort an dem er sich zuhause fühlte. Die Flammen und die Hitze, er erstarrte, seine Pupillen weiteten sich, er erinnerte sich was geschah...

Er lief so weit er konnte, nie wieder wollte er zurückkehren, in ein Heim von dem er nur verstossen wurde. In der Fremde, in einer Stadt namens Minoc, nahm ihm ein alter Schmied auf, er fand ihn frierend und fast verhungert am Straßenrand, benommen und von aller Kraft verlassen. Das erste was er sah, war das wohlig warme Feuer, den Geruch von geschmolzenem Stahl, dieser erste Eindruck von Geborgenheit sollte er sein Leben lang nie vergessen. Der alte Schmied, selbst ein Aelfborn, kümmerte sich um ihn wie um seinen eigenen Sohn, obwohl er nie einen haben durfte. Er lehrte ihm wie man Stahl schmolz, es weich und biegsam machte und daraus die schärfsten Klingen schmiedete. So wuchs er heran zu einem kräftigen jungen Mann. Doch so gut es ihm bei dem alten Schmied erging, so merkte er, dass er in der Stadt nicht willkommen war. Türen wurden ihm vor der Nase zugeschlagen, verachtende Blicke zugeworfen, voller Hass auf sein Aussehen. Eines Nachts rottete sich der Stadt Mob zusammen, sie wollten diese Laune der Natur endgültig aus der Stadt jagen, so wie auch den alten Schmied, denn der störte schon lange, wie sie meinten. Sie zündeten kurzer Hand die Schmiede an, vor lauter Feigheit liefen sie jedoch sofort davon, im Angesicht was sie getan hatten. Galandril versuchte, fast erstickt an dem Rauch, den alten Schmied aus der Werkstatt zu bringen, doch dieser meinte, nur er solle laufen, weit weg, er sei schon zu alt um weiter zu ziehen, er sei einfach zu müde, viel zu müde. Mit Tränen in den Augen, schaffte er es mit letzter Kraft dem Feuer zu entkommen, tief in den Wald zu laufen und sich zu verstecken, bis jeder seiner Sache sicher war, das unmenschliche Werk vollbracht zu haben, zwei Unschuldige einfach zu Töten. Von da an schwor er Rache, seinen Feinden.

Er nahm das fertige Breitschwert aus der Glut und betrachtete die scharfe Klinge. Leise sagte er zu sich “Dies wird ein neuer Bote der Gerechtigkeit, der Ordnung.” Er hatte sich seine eigene Schmiede am Stadtrand von Moonglow gebaut. Eine kleine Ansiedlung von Häusern, bewohnt von allerlei Rassen; Aelfborn, Dwarfs, Halfgiants und Druiden. Obgleich das sehr seltsam war, da die verschiedenen Rassen einander nicht sehr freundlich gesonnen wahren, lebten sie in friedlicher Eintracht nebeneinander. “Leben und Leben lassen,” überkam es ihn. 24 Sommer waren verstrichen, er erlernte nicht nur das Schmieden, sondern auch den Schwertkampf, von einem jungen Halfgiant. Er kam sich zwar öfters vor wie ein Übungsgegenstand, dennoch lernte er jeden Tag mehr, zerfressen von dem Willen, nie wieder ein Opfer zu sein.

Einer Vorahnung zum Glück, schmiedete er seit langem an seiner eigenen Rüstung, er verbesserte sie jeden Tag und auch sein Schwert war leicht wie eine Feder aber scharf wie eine Pfeilspitze, 1000 mal nachgeschmiedet elastisch wie eine Weide. Als der letzte Teil seiner Rüstung fertig war, legte er sich müde hin. Schon fast eingeschlafen, schreckte ihm lautes Hufgestampfe auf. Er lief zum Fenster, und was er sah, konnte er gar nicht glauben. Eine Horde von Mördern, zog den sanften Hügel Richtung Stadt hinunter.

Alles was ihnen in den Weg kam wurde erschlagen, aufgespießt, zerhackt und verbrannt. Die Bewohner versuchten sich so gut es ging zu wehren, doch war der Überraschungsmoment auf Seiten der Angreifer und so fielen mehr als die Hälfte der Bewohner in den ersten paar Minuten des Angriffes. Galandril gelang es in Windes Eile seine Rüstung überzuziehen, sein Schwert zu packen und sich auf sein Pferd zu schwingen, das zwar schon etwas in die Jahre gekommen ist aber dennoch kräftig losgaloppierte. Besessen von seinem Schicksal, voller Mut stürzte er sich der Horde entgegen, ein alter Druide bemerkte dies und versuchte mit all seiner Kraft die erste Reihe der Horde zu lähmen. Es gelang leider nur teilweise, dies sollte jedoch genügen, Galandril galoppierte so schnell er konnte, mit hassverzerrtem Gesicht seinen Feinden entgegen

Überrascht von der plötzlichen Gegenwehr, kam der Angriff zum Stillstand, der kommandierende Mörder war von Sinnen, er sah wie seine erste Angriffsreihe stockte und plötzlich immer mehr seiner Horde, tot vom Pferd fielen. Was war geschehen, unterlag er einer Sinnestäuschung, das waren doch alles nur dumme Handwerker, Schlachtvieh, wie er es gern ausdrückte. Da sah er, was der Grund war, ein einzelner Ritter kam ihnen entgegen, im vollen Galopp, schwertschwingend und lauthals brüllend.

Galandril, war wie von Sinnen, den Geschmack von frischem Blut von seinen Gegnern auf den Lippen, köpfte er einen nach dem anderen. Völlig ohne Angst, obwohl er nie zu vor eine solche Schlacht bestritt, fühlte er sich unverwundbar. Da sah er vor sich den Anführer der Schlächter, die ihm ans Leben wollten, er gab seinem Pferd die Sporen und stürzte auf ihn zu. Bevor dieser überhaupt wusste was geschah, trennte Galandril seinen Brustkorb entzwei. Galandril lies sein Pferd empor steigen und brüllte kehlig aus vollem Hals

Die Horde, ohne Anführer planlos, zündete im Rückzug die letzten Häuser an und verschwanden so schnell wie sie gekommen waren. Galandril stieg von seinem Pferd ab, völlig entkräftet. Schweiß und Blut vermischte sich auf seinem Gesicht, noch immer mit hassverzerrte Zähne zeigender Grimasse, stand er da. Als er plötzlich spürte, wie eine Hand auf seine Schulter niederfuhr. “Gut gemacht, Junge” meinte der alte Druide. Rund um ihm versammelten sich die Überlebenden des Angriffs. Ein kurzes Gefühl, der Ehre, des Mutes überkam ihn. Er hatte endlich bewiesen, dass er kein Opfer mehr ist. Im Gegenteil, jetzt war die Zeit für die letzte Prüfung die er bestehen sollte, gekommen.

Er blickte zu seinem Haus und was er fand war ein brennender Haufen aus Holz und Lehm. Alles was er sich aufgebaut hatte war zerstört. Doch das war nicht weiter wichtig, er hatte nun eine andere Bestimmung gefunden. Die Bewohner gaben ihm etwas zu Essen mit auf dem Weg und er verlies Sosaria, das Land in dem er solange Zeit nicht geduldet war.

Nach mehreren Monaten der Reise, kam er in ein Land, das die Menschen “Aerynth” nannten. Es überkam ihm gleich, das es hier nie richtig hell wurde. Es musste seltsames geschehen sein, gar schreckliches. Hier nun würde er seine Bestimmung sicher finden......